Hofgeschichte Kölblhof

"Opa hat immer gesagt, dass der Seppi " der 6. Josef Strobl" auf dem Kölblhof ist".... 

Du willst es genauer wissen?
Na gut, pass auf: 

Hof_damals

Urkundlich wurde unser Hof schon im 14. Jahrhundert erwähnt  .

Etwa um 1808 hieß die Familie, die auf dem Hof lebte mit Nachnamen  "Arnold".

Im Jahre später heiratete  Dominik Strobl ein und brachte unseren Familiennamen "Strobl" mit auf den Hof.

Dominik Strobl war auch der Vater, des ersten  Josefs auf dem Kölblhof.


Diesem folgten schließlich 5 weitere Generationen Josef Strobl. 

Der 6. ist  der derzeitige Junior und künftige Jungbauer Josef Strobl.

Entwicklungen auf dem Hof...

1945: damals, nach dem Krieg, gab es 3 Pferde und 12 Kühe auf unserem Hof.
Die Kühe wurden von Hand gemolken und jede gab pro Jahr etwa 2.000 l Milch (vgl zu heute: 8000l !)
Versorgt wurden die Tiere von einer Magd und zwei Knechten.
Auf dem Hof lebte zudem der Bauer, sein Stiefvater (der leibliche war im 1. Weltkrieg gefallen) und zwei seiner Schwestern;
eine davon war bereits verheiratet und wartete zusammen mit ihrem kleinen Sohn auf den Ehemann, der noch jahrelang in russischer Gefangenschaft war.

Direkt nach dem Krieg waren auf dem Hof die 5-6 köpfige Familie Strobl, eine Magd, zwei Knechte, sowie zwei zwangsweise einquartierte Flüchtlingsfamilien mit insgesamt 7 Kindern, im Haus untergebracht!

SchwalbenGeheizt wurde in der Regel nur die Großküche - die "gute Stube" wurde nur für besondere Geburtstagsfeiern
und Weihnachten beheizt.
Außerdem verfügten alle zwei Stockwerke über je einen Kalt-Wasserhahn.
Dusche und Bad waren noch nicht vorhanden.
Das "stille Örtchen" war im Stall zu finden.

Im Haus gab es lediglich ein Radio-Gerät - keinen Elektroherd, keine Waschmaschine, keinen Fernseher und auch kein Telefon!
Früher versorgte man sich weitestgehend mit selbsterzeugten Lebensmitteln,
und so wurde auch das Brot auf dem Hof selbst gebacken
- mit eigenem Getreide, das der Müller im Nachbarort gemahlen hatte.
Eier lieferten die Hühner; aus der Milch  wurde Butter, Quark und Dickmilch hergestellt.
Desweiteren wurden auf dem Acker Kartoffeln angebaut und ein großer Gemüsegarten schaffte Abwechslung auf dem Speiseplan.
Aus dem Obst  wurden Marmelade und Kompott für den Winter eingekocht! 

Einmal im Jahr schlachtete man ein Schwein, das Fleisch wurde zu Würsten verarbeitet, geräuchert, bzw. in Gläsern eingeweckt...die Gefriertruhe war noch nicht erfunden! "
Schnell mal einen Einkauf bei einem Discounter" gab es nicht. 

Dafür kam des Öfteren ein Hausierer, der dann allerlei "Waren und Dinge des täglichen Bedarfs" dabei hatte:
Rasierklingen, Hosengummi,Maiglöckchenseife, Schürzen, Schnürsenkel und Schuhcreme, Hosenträger und Schnupftabak


1950:  Wurde die Anschaffung des 1. Eicher-Schlepper mit stolzen 16 PS getätigt.

1951:  folgte die Anschaffung der ersten Melkmaschine auf unserem Hof.
            Eine Notwendigkeit, die das Leben auf Hof  doch erheblich erleichterte.

1957 : schließlich der Neukauf eines 12 PS Hanomag.  
            Allmählich trat die Mechanisierung in Kraft und die Knechte und Mägde wurden aus Kostengründen immer weniger....
1957 war auch das Jahr, als die Pferde den Hof verließen.

1973: startete der Neubau eines Austragshauses.  

1976: folgte der  Umbau des alten Stallgebäudes in einen modernen Anbindestall für 40 Milchkühe mit "hochmoderner" Rohrmelkanlage.

Hochzeitsbild


1978:war ein bewegtes Jahr! Der Hof wurde an den 5. Josef Strobl übergeben  und auf dem Hof wurde geheiratet!


1979: begannen wir im ehemaligen Bauernhaus zwei Zimmer an Sommerfrischler zu vermieten...

es folgte die Renovierung des Bauernhauses in kleinen Teilschritten.



1988: ein "einschlagendes" Jahr.  
vorher-nachher

Auf Grund eines Blitzeinschlages und Brand des Dachstuhls und der gesamten Tenne über dem Stall, musste schnell gehandelt werden.
Im gleichen Jahr wurde alles wieder aufgebaut!

1980 und 1995 wurden zwei gebrauchte Schlepper angeschafft. mit  84 Ps bzw. 100 Ps.
Diese beiden Schlepper werden auch heute noch für  nahezu alle Arbeiten auf dem Feld genutzt. 

1988 und 1989 wurden die beiden Ferienwohnungen im Dachgeschoss des Bauernhauses komplett neu gebaut,
so dass es in etappenweiser Renovierung und Modernisierung des gesamten Hauses schließlich über neue Fenster, 
Bäder etc. und eine Zentralheizung verfügte.

Heute bewirtschaften Vater und Sohn (Josef Strobl 5. und Josef Strobl 6.) den gesamten Hof mit 35 Milchkühen und 38 ha Feld und Wiesen zur eigenen Futtererzeugung gemeinsam.


Die Bäuerin ist für Küche Haus, Garten  und Stall , die Hofbuchführung, die Feriengäste  und vieles mehr zuständig.

Und unsere liebe Oma ist zum Glück noch recht fit und kümmert sich immer noch um die 30 Hühner, erledigt , soweit es ihr möglich ist, die Flickwäsche und kocht und bäckt manchmal mit Rezepten aus früheren Zeiten Schmalznudeln, Apfelstrudel, Hefezöpfe oder Streuselkuchen und Zwetschgendatschi.